DE Bundestag Pressemitteilungen

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Die Präsidentin des Deutschen Bundestages, Julia Klöckner, bereitet die Einberufung des Deutschen Bundestages zur Wahl des Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland für den Dienstag, 6. Mai 2025 vor, vorbehaltlich der Zustimmung der Parteien zum Koalitionsvertrag und des entsprechenden Vorschlags des Bundespräsidenten gemäß Art. 63 Abs. 1 Grundgesetz.

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Die Parlamentarische Versammlung des Europarates (PVER) tagt vom 7. bis 11. April 2025 in Straßburg. Auf der Tagesordnung der Sitzungswoche steht eine Dringlichkeitsdebatte zu der Situation in Georgien und einer möglichen Anfechtung der Beglaubigungsschreiben der georgischen Delegation. Die PVER hatte die georgische Delegation in der vergangenen Sitzungswoche im Januar 2025 mit eingeschränkten Rechten und unter Bedingungen bis zur April-Sitzungswoche akkreditiert. Die Versammlung hatte u. a. eine Freilassung aller politischen Gefangenen, ein Ende der Gewalt gegen die Demonstranten sowie die Ankündigung von parlamentarischen Neuwahlen gefordert. Die georgische PVER-Delegation, aus der sich die Vertreter der Oppositionsparteien zurückgezogen hatten, hatte nach der Entscheidung ihren Rückzug aus der PVER verkündet. Des Weiteren wird die Versammlung über die Verhaftung des Bürgermeisters von Istanbul, Ekrem İmamoğlu, und die Lage der Demokratie und Menschenrechte in der Türkei diskutieren. Auch die Proteste in Serbien sowie die im Februar 2025 stattgefundenen Parlamentswahlen im Kosovo stehen auf der Agenda. Seit dem Einsturz eines Bahnhofdachs finden in Serbien Demonstrationen gegen Korruption statt, die von der Polizei gewaltsam niedergeschlagen wurden. Der ehemalige Abg. Axel Schäfer (SPD) ist seit Dezember 2022 Ko-Berichterstatter für die Umsetzung der Verpflichtungen durch Serbien. Ferner diskutiert die Versammlung über die Ukraine, die Bedrohung der Demokratie durch ausländische Einflussnahme und die Umsetzung der Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte. Auch die Beziehungen zwischen dem Europarat und Lateinamerika sowie das Verhältnis zur Europäischen Politischen Gemeinschaft stehen auf der Agenda. Der ehemalige Abgeordnete Andrej Hunko (Gruppe BSW) wird den Fortschrittsbericht des Präsidiums und des Ständigen Ausschusses präsentieren. Abg. Frank Schwabe (SPD) wird seinen Bericht über den Respekt der Rechtstaatlichkeit und dem Kampf gegen die Korruption im Europarat vorstellen. Der Bericht ist eine weitere Lehre aus der sog. Aserbaidschan-Affäre und beinhaltet umfassende Reformen zur Stärkung der Transparenz und zur Verhinderung von Interessenkonflikten. Die ehemaligen Abgeordneten, Axel Fischer (CDU) und Eduard Lintner (CSU), stehen derzeit vor dem Oberlandesgericht München vor Gericht. Ihnen wird vorgeworfen, Entscheidungen in der PVER im Sinne von Aserbaidschan beeinflusst zu haben und im Gegenzug dafür Gelder von Aserbaidschan erhalten zu haben. Das Urteil wird Ende August 2025 erwartet. An der zweiten Sitzungswoche nehmen unter der Leitung des Abg. Frank Schwabe (SPD) Vertreter aller Bundestagsfraktionen und der Gruppe BSW teil. Gemäß dem Gesetz über die Wahl der deutschen Vertreter in der PVER und der Geschäftsordnung der PVER behalten die Mitglieder der deutschen Delegation in der PVER ihr Amt bis zur Akkreditierung einer neuen Delegation in der Versammlung. Mehr Informationen zur PVER und der Sitzungswoche sind unter https://pace.coe.int/en/ verfügbar.

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Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hat eine Ausstellung über ehemalige politische Häftlinge in der DDR im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages eröffnet. Sie betonte zum Start der Schau mit Bildern des Fotografen André Wagenzik: „Den Blicken der 100 Augenpaare, die auf den Portraits die Besucher ansehen, kann man nicht ausweichen. Sie stehen stellvertretend für die vielen Menschen, die aus politischen Gründen von der Staatssicherheit der DDR inhaftiert wurden. Menschen, die in der DDR unter Einsatz ihrer eigenen Freiheiten für die Grundlagen unserer Demokratie gekämpft haben. Deshalb gehört diese Ausstellung hierher, in den Deutschen Bundestag, in das Herz unserer Demokratie!“ Die Bundestagspräsidentin betonte auch die Bedeutung der Aufarbeitung des Unrechts, erinnerte an die kürzliche Verbesserung der SED-Opferrenten und würdigte die wichtige Arbeit der ersten SED-Opferbeauftragten beim Deutschen Bundestag, Evelyn Zupke. Die Ausstellung ist vom 9. April bis zum 7. Mai 2025, montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, in der Halle des Paul-Löbe-Hauses zu besichtigen. Öffentliche Führungen durch Zeitzeuginnen und Zeitzeugen können über ein Anmelde-Formular gebucht werden. Weitere Informationen und das Anmeldeformular finden Sie hier: https://www.bundestag.de/ausstellung-staatssicherheitsinhaftierung Fotos der Ausstellungseröffnung können in der Bilddatenbank im Internet kostenfrei heruntergeladen werden. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen: https://bilddatenbank.bundestag.de/site/nutzungsbedingungen.

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Mit Blick auf den 33. Datenschutzbericht hat sich Bundestagspräsidentin Julia Klöckner mit der Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider, über die Möglichkeiten ausgetauscht, digitale Daten ohne Abstriche beim Datenschutz vermehrt und effizienter zu nutzen. In der öffentlichen Wahrnehmung werde der Datenschutz nach wie vor als Hemmnis betrachtet, durch das Chancen einer erleichterten Datennutzung und des digitalen Fortschritts oft unnötigerweise ausgelassen würden. Eine latente Rechtsunsicherheit führe in der freien Wirtschaft bereits zur Abwanderung hiesiger Unternehmen ins Ausland. Daher unterstützt die Bundestagspräsidentin das Plädoyer der Bundesbeauftragten für eine frühzeitige Beratung der Unternehmen und Institutionen : "Auf diese Weise sorgt der Datenschutz dafür, Pläne und Projekte gezielt zu ermöglichen statt sie zu verhindern. Diese Umkehrung in der grundsätzlichen Denkweise sollte uns gelingen!" Auch der Datenschutz im Bundestag spielte in dem Gespräch eine Rolle. Neben benutzerfreundlichen digitalen Arbeitsmöglichkeiten für die Abgeordneten ist für das Parlament auch die digitale Souveränität bedeutsam. Die Herausforderung bestehe auch darin, nicht auf ausländische Kommunikationsplattformen und Messengerdienste angewiesen zu sein, deren Sicherheitsstandards schwer zu beurteilen sind, sondern auf eigene, sichere Einrichtungen zugreifen zu können.

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Vorabmeldung zu einem Interview in der nächsten Ausgabe der Wochenzeitung „Das Parlament“ (Erscheinungstag 12.04.2025) - bei Nennung der Quelle frei zur sofortigen Veröffentlichung - Die deutsche Meeresbiologin und langjährige Leiterin der Alfred-Wegener-Instituts, Antje Boetius, drängt angesichts der massiven Veränderungen in den Polarregionen auf eine schnelle Umsetzung der auf EU-Ebene beschlossenen Klimaschutzmaßnahmen. Die Forschungsergebnisse in Arktis und Antarktis zeigten, „dass wir die Treibhausgasemissionen viel zu langsam verringern - mit schlimmen Folgen für das Klima“, betonte Boetius im Interview mit der Wochenzeitung „Das Parlament“ (Erscheinungstag der Themenausgabe „Polarregionen“ am 12. April 2025). Die Polarregionen seien ein wichtiger Faktor für die Stabilität von Klima und Meeresspiegel auf der ganzen Welt. Daher sei das Wissen um ihre Rolle und Veränderung „Überlebenswissen“, mahnte Boetius. Die Forscherin, seit April Präsidentin des Monterey Bay Aquarium Research Institute in Kalifornien, äußert sich im Interview auch zu den Auswirkungen der geopolitischen Spannungen auf die Forschung. Arktis-Expeditionen mit Forschenden aus Russland, China, den USA und anderen Nationen seien aktuell nicht denkbar, erläutert sie. Wissenschaft beruhe „auf einem verlässlichen und vertrauensvollen Umgang, daher wirken natürlich auch Streit oder gar Krieg zwischen Ländern auf deren Forschende“. Auch die Verschlechterung der Zusammenarbeit mit und zwischen den Ländern des Arktischen Rates ist Boetius zufolge ein Problem für die Wissenschaft. Das Interview im Wortlaut: Das Parlament: Frau Boetius, Sie haben Dutzende Forschungsreisen in die Polarregionen gemacht. Was macht für Sie die Faszination von Arktis und Antarktis aus? Antje Boetius: Einerseits die spektakulären Landschaften aus Eis, andererseits die unglaubliche Vielfalt des Lebens, auch bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und monatelanger Dunkelheit. Immer wieder stoßen wir auf unerforschte Lebensgemeinschaften, die sich auf erstaunliche Weise angepasst haben. Diese Entdeckungen haben unsere Sicht auf die Anpassungsfähigkeit des Lebens und die Komplexität der natürlichen Systeme grundlegend verändert. Auch wir Menschen haben dem Eis in unserer Entwicklung viel zu verdanken. Das Parlament: Im Auftrag der Bundesregierung kreuzt seit 1982 ein Forschungseisbrecher, die Polarstern I, durch die Polarmeere. Warum sind diese fernen Regionen für uns und andere Teile der Welt so bedeutsam? Antje Boetius: Das Wissen um die Rolle und Veränderung dieser Regionen ist Überlebenswissen. Denn sie sind ein wichtiger Faktor für die Stabilität von Klima und Meeresspiegel auf der ganzen Welt. Die Rückstrahlung von Sonnenlicht durch das Eis verhindert eine Überhitzung von Ozean und Atmosphäre. Das Ozeanwasser wird dort kalt und schwer, sein Absinken ist Teil des globalen Förderbandes und bringt Sauerstoff in die Tiefsee. Gerade der Südozean nimmt nicht nur sehr viel Wärme auf, sondern auch viel CO2. Inzwischen erwärmt sich die Arktis viermal schneller als der Rest des Globus. Die Bewohner der hohen Arktis berichten von immer chaotischeren Wetterphänomenen und einem Schwund der lokalen Lebensvielfalt. Das Parlament: Wie sichtbar sind diese Veränderungen vor Ort? Antje Boetius: Seit 1993 forsche ich mit der Polarstern in der Arktis, damals betrug die Dicke des Meereises drei bis vier Meter. Seit 2005 ist sie auf ein bis zwei Meter geschrumpft. 2023 haben wir auf der Unterseite des Eises kaum noch Eisalgen gefunden. Besonders Melosira arctica, die meterlange Fäden bilden kann und ein wichtiger Nährstofflieferant für das gesamte Ökosystem ist, fehlte. Wir haben nun schon das erste Jahr mit 1,5 Grad globaler Erwärmung erreicht und die bisher geringste Meereisbedeckung im Winter seit Beginn der Satellitenaufzeichnung. Es könnte also sein, dass wir uns immer schneller auf den ersten überregionalen Zusammenbruch der Meereisbedeckung in der Arktis zu bewegen, der für einen Zeitraum zwischen 2030 bis 2050 vorhergesagt wird. Insgesamt zeigen uns die Forschungsergebnisse, dass wir die Treibhausgasemissionen viel zu langsam verringern - mit schlimmen Folgen für das Klima. Das Parlament: Nun gehört fast die Hälfte der Arktis zu Russland, sieben andere Staaten teilen sich den Rest - und alle hoffen mit der Eisschmelze auf neue Handelsrouten und den Zugang zu Rohstoffen. Welche Auswirkungen hat das auf die Forschung? Antje Boetius: In der Arktis gab es bis zum Angriff Russlands auf die Ukraine eine recht gute Zusammenarbeit in der Forschung. Während unserer ganzjährigen MOSAIC Drift-Expedition vor fünf Jahren arbeiteten auf dem Schiff Menschen unter anderem aus China, Russland, USA und ganz Europa produktiv zusammen. Das wäre aktuell nicht denkbar. Wissenschaft ist Teil der Gesellschaft und braucht deren Unterstützung. Sie beruht auf einem verlässlichen und vertrauensvollen Umgang, daher wirken natürlich auch Streit oder gar Krieg zwischen Ländern auf deren Forschende. Die Verschlechterung der Zusammenarbeit mit und zwischen den Ländern des Arktischen Rates ist deshalb ein Problem. Das Parlament: Die Situation hat die letzte Bundesregierung veranlasst, ihre Leitlinien zur Arktispolitik zu überarbeiten. Da geht es nun viel um Sicherheits- und Geopolitik - zum Schaden des Umwelt- und Klimaschutzes? Antje Boetius: Bestimmt nicht, denn alle Sektoren sind vom schnellen Wandel betroffen. Das Schmelzen des Meereises und des Permafrostes birgt erhebliche Risiken. So werden auf dem ehemals stabil gefrorenen Boden immer mehr Straßen, Häuser, Industrieanlagen gebaut. Doch wenn das Eis schmilzt, kommt es im Untergrund zu Rissen, Brüchen und Löchern, was zu Umweltkatastrophen führen kann, wie dem gigantischen Ölunfall in Sibirien durch Brechen eines Tanks. Auch kommt es inzwischen zu Hitzewellen in der Arktis und in der Folge zu Bränden in der arktischen Tundra - sie lassen den Permafrostboden weiter tauen und können zur Ausbreitung von neuen Krankheitserregern führen. Schließlich bedroht ein steigender Meeresspiegel Milliarden von Menschen und ihre Infrastruktur. Klimaschutz, Umwelt und Sicherheit sind demnach eng verschränkt, und wir sind auf eine starke internationale Zusammenarbeit angewiesen, um die Probleme zu lösen. Das Parlament: Was muss geschehen, um Arktis und Antarktis besser zu schützen? Antje Boetius: Der wichtigste Schritt ist, den Ausbau regenerativer Energien global schneller voranzutreiben, um die Abhängigkeit von Kohle, Öl - und langfristig auch Gas - zu verringern und weniger Treibhausgas zu emittieren. Wir müssen darüber hinaus dringend Lösungen finden gegen die zunehmende Verschmutzung der Ozeane durch langlebige Chemikalien und Kunststoffe. Außerdem brauchen die polaren Lebensgemeinschaften, die zunehmend unter Druck stehen, Ruheräume. Dann kann der Ozean auch Teil der Lösung für eine nachhaltige Zukunft sein. Das Parlament: Sind diese Notwendigkeiten auf politischer Ebene angekommen? Antje Boetius: Zumindest die Weichen sind durch das Klimaschutzgesetz und den Europäischen Rahmen, den sogenannten Green Deal, gestellt. Nun geht es darum, beschlossene Maßnahmen, wie Investitionen in Infrastruktur, Energietransformation und Emissionshandel, zusammen umzusetzen. Für Wirtschaft und Menschen sollte gelten: Ambitionierter Klimaschutz wird belohnt und nicht bestraft. Nach wie vor habe ich Hoffnung, dass Europa da gemeinsam vorankommen kann und andere Partner mitreißen könnte. Da könnte auch die neue Bundesregierung punkten. Das Parlament: Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat Ende 2024 immerhin schon den Weg freigemacht für den Bau eines neuen, noch moderneren Forschungsschiffes, den Eisbrecher Polarstern II. Er soll in Wismar gebaut werden und 2030 fertig sein. Was ist das Besondere daran? Antje Boetius: Das Schiff wird mit hochentwickelten Geräten ausgestattet, darunter Unterwasserrobotern, unbemannten Drohnen und neuen Bohrtechnologien. Ein Highlight ist der "Moonpool", eine geschützte Öffnung im Rumpf, die den Einsatz komplexer Tauchroboter unter dem Eis ermöglicht. Die Polarstern II wird zudem mit einem umweltfreundlichen Antriebssystem ausgestattet werden, das die Nutzung von grünem Methanol ermöglicht. Es werden moderne Abgasreinigungssysteme installiert, um schädliche Emissionen zu minimieren, und das Schiff wird leiser. Wir freuen uns sehr, dass die Bauphase nun endlich beginnen kann. Bis dahin haben wir mit dem "alten" Schiff noch viel vor: Wir planen mehrere große internationale Vorhaben sowohl mit Kanada in der Arktis wie auch mit vielen Ländern gemeinsam in der Antarktis. Das Gespräch führte Johanna Metz. Antje Boetius leitete seit 2017 das für die deutsche Polarforschung zuständige Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven. Seit April ist sie Präsidentin des Monterey Bay Aquarium Research Institute in Kalifornien, wo sich die Meeresbiologin stärker der Pazifikregion widmen will. Boetius hat an rund 40 meeresbiologischen Erkundungsexpeditionen teilgenommen und war Leiterin verschiedener internationaler Forschungsreisen.

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Mit Blick auf den 33. Datenschutzbericht hat sich Bundestagspräsidentin Julia Klöckner mit der Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider, über die Möglichkeiten ausgetauscht, digitale Daten ohne Abstriche beim Datenschutz vermehrt und effizienter zu nutzen. In der öffentlichen Wahrnehmung werde der Datenschutz nach wie vor als Hemmnis betrachtet, durch das Chancen einer erleichterten Datennutzung und des digitalen Fortschritts oft unnötigerweise ausgelassen würden. Eine latente Rechtsunsicherheit führe in der freien Wirtschaft bereits zur Abwanderung hiesiger Unternehmen ins Ausland. Daher unterstützt die Bundestagspräsidentin das Plädoyer der Bundesbeauftragten für eine frühzeitige Beratung der Unternehmen und Institutionen : "Auf diese Weise sorgt der Datenschutz dafür, Pläne und Projekte gezielt zu ermöglichen statt sie zu verhindern. Diese Umkehrung in der grundsätzlichen Denkweise sollte uns gelingen!" Auch der Datenschutz im Bundestag spielte in dem Gespräch eine Rolle. Neben benutzerfreundlichen digitalen Arbeitsmöglichkeiten für die Abgeordneten ist für das Parlament auch die digitale Souveränität bedeutsam. Die Herausforderung bestehe auch darin, nicht auf ausländische Kommunikationsplattformen und Messengerdienste angewiesen zu sein, deren Sicherheitsstandards schwer zu beurteilen sind, sondern auf eigene, sichere Einrichtungen zugreifen zu können.

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Vom 19. bis 21. März reist Bundestagpräsidentin Bärbel Bas auf Einladung des Präsidenten der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, Theodoros Rousopoulos, nach Straßburg. Am Sitz des Europarates findet die Konferenz der Parlamentspräsidenten der 46 Mitgliedstaaten statt. Die Teilnehmer befassen sich im ersten Konferenzteil mit dem Schutz der Demokratie. Dazu wird unter anderem der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk eine einführende Rede halten und Bundestagspräsidentin Bas einen Redebeitrag leisten. Der zweite Teil der Konferenz wird sich des Themas „Garantie der Meinungsfreiheit in Zeiten der Polarisierung und Unsicherheit“ widmen. Im dritten Teil der Konferenz, zu dem auch Bundestagspräsidentin Bas spricht, wird die zunehmende Gewalt gegen Politiker thematisiert. Bundestagspräsidentin Bas wird ein bilaterales Gespräch mit der Präsidentin der französischen Assemblée nationale, Yaël Braun-Pivet, führen und mit ihr eine Urkunde für den Deutsch-Französischer Parlamentspreis unterzeichnen, mit dem künftig herausragende deutsch-französische Projekte der zivilgesellschaftlichen Zusammenarbeit geehrt werden sollen. Zudem führt Bundestagspräsidentin Bas Gespräche mit dem Vorsitzenden der ukrainischen Werchowna Rada, Ruslan Stefantschuk, sowie dem Sprecher des kanadischen Unterhauses, Greg Fergus. Weitere Informationen zur Europarats-Parlamentspräsidentenkonferenz finden Sie unter: https://pace.coe.int/en/pages/2025confpres

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Die Entwicklung eines neuen Sicherheitsrahmens für die Europäische Union und die Aufgaben für die GASP/GSVP im neuen institutionellen Zyklus ist zentrales Thema der 26. Interparlamentarischen Konferenz für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik (IPC GASP/GSVP), die vom 23. bis 25. März 2025 auf Einladung des polnischen Parlamentes in Warschau stattfindet. Die Delegierten beraten sich zudem über den Schutz und die Sicherheit der Europäischen Union mit Blick auf hybride Bedrohungen zur Destabilisierung Europas, über die Sicherheit im Ostseeraum und die Stärkung der europäischen Verteidigung vor dem Hintergrund der russischen Aggression gegen die Ukraine. Die Delegierten debattieren in einer Dringlichkeitsdebatte auch über die Zukunft der transatlantischen Beziehungen. Die Konferenz wird Szymon Holownia, Marschall des Sejm, eröffnen. Den Deutschen Bundestag vertritt der FDP-Abgeordnete Rainer Semet. Ziel der Konferenz ist die Bildung eines Forums für die Parlamentarier aus den 27 nationalen Parlamenten der EU und dem Europäischen Parlament zur Erörterung der Prioritäten im Bereich der GASP und der GSVP. Die IPC GASP/GSVP, 2012 gegründet, gehört zu den Aktivitäten der parlamentarischen Dimension der EU-Ratspräsidentschaft und tagt zweimal im Jahr auf Einladung des Parlaments, das die EU-Ratspräsidentschaft innehat. Weitere Informationen zu der Konferenz finden Sie auch unter: http://www.bundestag.de/europa_internationales/international/gasp_gsvp

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Vorabmeldung zu einem Interview in der nächsten Ausgabe der Wochenzeitung „Das Parlament“ (Erscheinungstag: 22. März 2025) – bei Nennung der Quelle frei zur sofortigen Veröffentlichung – Noch-FDP-Fraktionschef Christian Dürr erwartet nicht, dass die sich abzeichnende Koalition von Union und SPD bedeutende Einsparungen vornimmt: „Wenn man über eine Billion Euro Schulden noch vor Amtsantritt ermöglicht, hat man keinen Druck zu sparen“, sagte Dürr in einem Interview mit der Wochenzeitung Das Parlament (22. März 2025). Er warf der Union vor, die Schuldenbremse mit der vom Bundestag beschlossenen Grundgesetzänderung „faktisch“ abgeschafft zu haben. „Die Union hat damit nicht nur ihre Wahlversprechen gebrochen, sondern auch ihr neues Grundsatzprogramm über Bord geworfen“, erklärte Dürr. Schulden in einem solchen Ausmaß für alles mögliche aufzunehmen, um eine künftige Koalition zusammenzuhalten, halte er für völlig falsch. Ihm fehle auch der Glaube, dass die neue Koalition echte Reformen vornehmen werde, denn Union und SPD wollten in erster Linie „Geld für den Sozialstaat bereitstellen“. Dürr, der sich für den Vorsitz der FDP bewerben will, sieht in Zukunft gute Chancen für seine Partei: „Es muss eine Partei der Mitte geben, die an die Kraft des Einzelnen glaubt und auf einen Staat setzt, der seine Kernaufgaben erfüllt. Das kann nur die FDP leisten. Der Liberalismus wird mehr denn je gebraucht.“ Das Interview im Wortlaut: Frage: Der Bundestag hat noch schnell vor der Konstituierung des neuen Parlaments die Schuldenbremse gelockert und eine Billion Euro Schuldenaufnahme für Armee, Zivilverteidigung und Nachrichtendienste sowie für Infrastruktur ermöglicht. Haben Sie so ein Verfahren schon mal erlebt und was sagen Sie dazu? Christian Dürr: Nein, das habe ich noch nicht erlebt. Die Union hat damit nicht nur ihre Wahlversprechen gebrochen, sondern auch ihr neues Grundsatzprogramm über Bord geworfen. Die Schuldenbremse wurde nicht reformiert, sondern faktisch abgeschafft. Es gibt Handlungsbedarf bei der Verteidigungsfähigkeit, keine Frage. Aber Schulden in einem solchen Ausmaß für alles mögliche aufzunehmen, um eine künftige Koalition zusammenzuhalten, halte ich für völlig falsch. Frage: Was bedeutet das für die Finanzarchitektur und für die kommende Generation? Dürr: Unsere öffentlichen Finanzen, die wir mit Christian Lindner als Bundesfinanzminister nach der Corona-Pandemie langsam wieder auf solide Beine gestellt hatten, werden dadurch massiv geschwächt. Und natürlich müssen die nächsten Generationen dafür zahlen. Frage: CDU-Chef Friedrich Merz begründet die Maßnahmen mit Putins Angriffskrieg gegen Europa, was einen „Paradigmenwechsel in der Verteidigungspolitik“ notwendig mache. Den Sonderfonds begründet er mit einem über Jahrzehnte aufgelaufenen Erneuerungsbedarf bei der Infrastruktur. Was sagen Sie dazu? Dürr: Ich sagte eingangs, dass wir bei der Verteidigung mehr tun müssen. Aber man kann deshalb nicht jedes andere Problem mit Geld zuschütten. Infrastrukturvorhaben scheitern in erster Linie an Bürokratie und langwierigen Genehmigungsverfahren, nicht am Geld. Da hat die Ampelkoalition übrigens einiges verbessert, es hat nur leider nicht ausgereicht. Es dauert Jahrzehnte, bis eine Autobahn fertig gebaut ist. In Niedersachsen hat ein Schiff auf der Ems im Jahr 2015 die Friesenbrücke gerammt, eine zentrale Zugverbindung zwischen Deutschland und den Niederlanden. Die Ersatzbrücke ist immer noch im Bau. Und das hat nichts mit Geld zu tun. Frage: Was hätten Sie als FDP gemacht, um die Bundeswehr zu stärken? Dürr: Wir haben einen Gegenvorschlag ins Parlament eingebracht: Eine dauerhafte Erhöhung der regulären Verteidigungsausgaben auf zwei Prozent im Haushalt und die Einrichtung eines Verteidigungsfonds für Deutschland in Höhe von 300 Milliarden Euro. Damit hätten wir sichergestellt, dass die Ausgaben an einen Zweck gebunden sind und wirklich der Bundeswehr zugute kommen. Frage: Welche Auswirkungen haben Lockerung der Schuldenbremse und Sondervermögen für Europa und die Währungsunion? Dürr: Eine solche Verschuldung wird auch Auswirkungen auf die Stabilität der Eurozone haben, mit Sicherheit. Unsere europäischen Partner haben bereits davor gewarnt. Deutschland galt bislang als Stabilitätsanker. Frage: Gleichzeitig spricht Merz von einem erheblichen Konsolidierungsdruck für die öffentlichen Haushalte. Erwarten Sie, dass von der künftigen Regierung gespart wird? Dürr: Das ist doch absurd. Wenn man über eine Billion Euro Schulden noch vor Amtsantritt ermöglicht, hat man keinen Druck zu sparen. Frage: Das Sondierungspapier von Union und SPD wird dort, wo die Probleme am größten sind, wie Kranken- und Pflegeversicherung, ziemlich einsilbig beziehungsweise es macht Rentengarantien, die sehr teuer werden dürften. Erwarten Sie Reformen oder werden alle Probleme mit den jetzt reichlich zu schöpfenden Milliarden aus Kreditmitteln zugedeckt? Dürr: Deutschland braucht dringend Reformen, wir brauchen eine echte Staatsmodernisierung. Aber Union und SPD wollen in erster Linie Geld für den Sozialstaat bereitstellen. Daher fehlt mir der Glaube, dass es zu großen Reformen kommt. Frage: Helmut Kohl sagte einst, eine Staatsquote von über 50 Prozent sei Sozialismus. Was bedeuten die Entscheidungen von Union, SPD und den Grünen eigentlich für die Staatsquote? Dürr: Die Staatsquote wird spürbar ansteigen und das wird unser Land auf Dauer schwächen. Meine größte Sorge ist aber, dass ein schuldenfinanziertes „Weiter so“ dazu führt, dass die Ränder noch stärker werden. Dem wollen wir als FDP in der außerparlamentarischen Opposition etwas entgegensetzen. Frage: Sie haben der angehenden Koalition vorgeworfen, sie binde linke Fiskalpolitik mit bürgerlicher Wirtschaftspolitik zusammen. Können Sie das begründen? Dürr: Ich habe gesagt, dass sie diesen Anschein erweckt, aber beides passt meines Erachtens nicht zusammen. Die Union hat eine bürgerliche Wirtschaftspolitik versprochen: Entlastung, Bürokratieabbau, einen schlankeren Staat, der es Industrie, Unternehmen und Selbstständigen leichter macht. Aber in Wahrheit setzt sie jetzt eben eine linke Wirtschaftspolitik um, indem anstelle echter Reformen und attraktiver Rahmenbedingungen Geld für alles mögliche ins Schaufenster gestellt wird. Frage: Die FDP hat es nicht mehr in den Bundestag zurück geschafft. War das die Quittung dafür, dass die Liberalen in der Ampel-Koalition zu wenig wahrgenommen wurden und eigentlich zu spät rausgegangen sind? Dürr: Sicher werden wir diese Zeit aufarbeiten. Wenn eine Koalition zerbricht, ist niemand frei von Schuld, auch die FDP nicht. Es geht aber nicht darum, ob man früher hätte gehen oder länger hätte bleiben sollen. Man muss sich kritisch fragen, ob man das Land mit guten Entscheidungen noch voranbringt und dazu war die Ampel nicht mehr in der Lage. Frage: Für Sie war die Rede am Dienstag die vorerst letzte Rede im Bundestag. Wenn Sie einmal zurückblicken: Wie bewerten Sie die Arbeit des Parlaments? Dürr: Zunächst will ich sagen, dass ich voller Demut und Dankbarkeit auf meine Zeit im Bundestag zurückblicke. Ich bin seit über 20 Jahren Parlamentarier, davon sieben Jahre im Bundestag. Etwas bewegen zu können und immer wieder um die beste Lösung ringen zu dürfen, ist ein großes Privileg. Gerade in den letzten Jahren hat der Deutsche Bundestag bewiesen, dass er Regierungsarbeit nicht durchwinkt, sondern lebhaft diskutiert und Kompromisse verbessert. Die parlamentarische Demokratie ist eine der größten Errungenschaften unseres Landes. Frage: Der Liberalismus ist eine der großen politischen Bewegungen Deutschland. Ist das jetzt vorbei und die FDP Geschichte? Dürr: Im Gegenteil. Zurzeit bewegt sich die deutsche politische Landschaft zwischen zwei Extremen: Die einen lehnen den Staat ab. Sie machen seine Institutionen lächerlich und säen Misstrauen. Die anderen ketten sich an den Staat und überfordern ihn so sehr, dass er seine Kernaufgaben vernachlässigt, innere und äußere Sicherheit etwa. Es muss eine Partei der Mitte geben, die an die Kraft des Einzelnen glaubt und auf einen Staat setzt, der seine Kernaufgaben erfüllt. Das kann nur die FDP leisten. Der Liberalismus wird mehr denn je gebraucht.

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Bundestagspräsidentin Julia Klöckner im Interview mit der Wochenzeitung „Das Parlament“: „Wir können gemeinsam in der Kommunikation besser werden“ Vorabmeldung zu einem Interview in der nächsten Ausgabe der Wochenzeitung „Das Parlament“ (Erscheinungstag 29. März 2025) - bei Nennung der Quelle frei zur sofortigen Veröffentlichung – Die neu gewählte Bundestagspräsidentin, Julia Klöckner, wünscht sich mehr Präsenz in sozialen Medien. „Wir können gemeinsam in der Kommunikation besser werden - Politik, Medien, Gesellschaft“, sagte Klöckner der Wochenzeitung „Das Parlament“ . „Wir sind nicht dort, wo die Mehrheit der Jugendlichen ist - an den digitalen Theken“, stellte sie fest. Wenn sich gesellschaftliche Kommunikation ändere, müsse aber auch der Bundestag darauf reagieren. Es gebe in den digitalen Räumen eine Aufmerksamkeitsökonomie, die durch Klicks, Skandalisierung, Reduzierung getrieben sei. Da gebe es viel Aufmerksamkeit, aber oft wenig Aufklärung. „Die Algorithmen werden wir nicht verändern können“, sagte Klöckner, „aber wir müssen diese Plattformen auch nicht unwidersprochen stehen lassen - sondern selbst dort ein Angebot machen für unterschiedliche Zielgruppen - und Vorbild im Ton und Wahrhaftigkeit sein.“ Das Interview im Wortlaut: Das Parlament: Frau Präsidentin, Sie stehen seit Dienstag an der Spitze des Bundestags. Wie fühlt sich das für Sie an, jetzt morgens als Inhaberin des zweithöchsten Staatsamts aufzuwachen? Julia Klöckner: Ich wache so auf wie bisher auch, mit ein bisschen weniger Schlaf in diesen Tagen. Die Aufgaben im neuen Amt gehe ich nun beherzt an. Kurzum: Keiner sollte zu sehr von sich selbst bewegt sein, sondern im Amt viel bewegen. Das Parlament: Sie haben schon durchblicken lassen, dass Sie nicht nur repräsentieren wollen, sondern durchaus auch eine eigene Agenda haben. Unter anderem haben Sie angekündigt, die Geschäftsordnung des Bundestags „optimieren“ zu wollen. Worum geht es Ihnen dabei vor allem? Julia Klöckner: Demokratie ist nichts Statisches. Seit ihrer Erfindung hat sie sich in ihren Formen und in der Art, wie sie gelebt und ausgeführt wird, immer wieder verändert. Deshalb enthält eine Geschäftsordnung, sage ich mal salopp, mit der Zeit auch viel Totholz. Dann muss man sie entrümpeln und neuen Erfordernissen und Erkenntnissen anpassen. Das Parlament: Was heißt das konkret? Julia Klöckner: Wir werden sicher über die Stärkung des Kontrollaspektes des Deutschen Bundestages sprechen müssen, darüber wie wir die Tagesordnung entlasten, die Abstimmungen müssen transparenter werden, Wahlverfahren und das Ordnungsrecht gehören überdacht, überprüft und angepasst. Das Parlament: Sie sind ein Fan der Digitalisierung... Julia Klöckner: …Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sie soll Abläufe vereinfachen, sicherer machen, optimieren, Effizienzen heben und zum Arbeitsalltag passen. Es geht ums Ermöglichen und Modernisieren auch für die Abgeordnetenarbeit. Stimmabgaben, Unterschriften und weitere Vorgänge müssen ja nicht auf immer und ewig analog bleiben. Das Parlament: Seit einiger Zeit wird beklagt, der Umgangston sei sehr viel ruppiger geworden, die Beleidigungen, Beschimpfungen, persönliche Angriffe nähmen zu. Ist das ein Thema für Sie? Julia Klöckner: Um es deutlich zu sagen: Es ist ja nicht so, dass die einen heilig sind, und die anderen vergreifen sich im Ton. Ich bin seit zwei Jahrzehnten Mitglied in Parlamenten, und da ging es schon immer ziemlich robust zu. Das ist das eine. Jede Fraktion hat pointierte Rednerinnen und Redner, auch solche, die zuspitzen, auch mal übers Ziel hinausschießen. Unser Parlament soll auch kein Schlafsaal sein, die freie Rede ist ein hohes Gut. Das andere aber ist die Art des Umgangs, zivilisiert muss er sein: So wie wir die Debatten führen, so werden sie dann auch in der Gesellschaft geführt. Deshalb ist der Ton wichtig, sind Anstand und Respekt Vorbild gebend. Persönliche Herabwürdigungen sind nicht akzeptabel. Es gibt auch Grenzen, wenn die Legitimation dieses Parlaments in Frage gestellt wird, wenn sogar das Parlament lächerlich gemacht wird. Und hier muss ich sagen, hat zum Beispiel die AfD keinen guten Start gehabt, als sie in der ersten Sitzung mehrfach unterstellte, hier würde ein Kartell arbeiten, weil Abstimmungsmehrheiten im Ergebnis nicht dem Wunsch der Unterlegenen entsprachen. Um es klar zu sagen: Demokratisch gefundene Mehrheiten sind keine Kartelle, sondern Ausdruck gelebter Demokratie. Die Wählerinnen und Wähler haben am 23. Februar die Mehrheiten im Deutschen Bundestag neu bestimmt. Diese Mehrheiten, die in freier, geheimer Wahl zustande kamen, sind zu respektieren und nicht zu diffamieren. Das Parlament: Sie wurden dafür kritisiert, dass Sie vor der Wahl, wie allen anderen Fraktionen auch, der AfD ein Gesprächsangebot gemacht haben. Das Treffen fand aus Termingründen nicht statt. Aber finden Sie es denn an der Zeit, einen anderen Umgang mit der AfD zu suchen? Julia Klöckner: Kritisiert wurde ich dafür, aber auch gelobt von Bürgern und Medien. Formale Umgangsformen sind ja nicht mit inhaltlichen Positionierungen gleichzusetzen. Ich verstehe mich als Präsidentin des gesamten Hohen Hauses, so ist auch meine Amtsbeschreibung. Deshalb habe ich allen Fraktionen – von den Linken bis zur AfD – angeboten, mich und meine Vorstellungen als zur Wahl stehende Kandidatin für das Amt zu erläutern. Die AfD-Fraktion hätte gerne zeitgleich zum ökumenischen Gottesdienst, der traditionell zur Eröffnung der neuen Legislaturperiode stattfindet, mit mir gesprochen. Es ist klar, dass ich den Gottesdienst dafür nicht absagen konnte und wollte. Und die danach angebotenen Termine kollidierten mit bereits zugesagten bei den weiteren Fraktionen. Das Parlament: Die Mitte des Parlaments ist geschrumpft, AfD und Linke verfügen über eine Sperrminorität – erwarten Sie eine besonders schwierige Wahlperiode? Julia Klöckner: Ich empfehle uns allen ein wenig Gelassenheit. Die Bürger haben eine neue Zusammensetzung des Parlamentes bestimmt, und das haben wir zu akzeptieren und damit auch umzugehen. Das ist etwas, was Demokratie ausmacht. Hier herrschen Regeln. Regeln, die die Minderheiten schützen, dazu gehört beispielsweise auch die Sperrminorität. Und es gibt Regeln, die der Mehrheit das Handeln ermöglichen. Der Bundestag ist voll handlungsfähig. Das Parlament: Nach der jüngsten Wahl ist der Anteil der weiblichen Abgeordneten im Bundestag wieder gesunken: auf rund 32,4 Prozent. Warum ist das so? Julia Klöckner: Es liegt nicht am Wahlrecht, das hindert seit 1918 keine Frau mehr an der Kandidatur. Es sind die Rahmenbedingungen. Es liegt an mangelnder Attraktivität, es liegt an Lebensrealitäten – Stichwort: Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das schreckt schon einige ab. Zweitens: Es hat etwas damit zu tun, wie vor Ort Kandidaten aufgestellt werden. Und drittens spüren viele Frauen Stimmungen vielleicht einen Tick anders und reagieren darauf, wenn sie wahrnehmen, dass in der Politik mit sehr harten Bandagen gekämpft wird – gerade Frauen in der Öffentlichkeit werden im Internet sehr unsachlich, unter der Gürtellinie angegriffen. Und da gibt es dann auch Frauen, die sich sagen, dass muss ich mir nicht antun. Das verstehe ich übrigens gut, auch bei Männern. Nichtsdestotrotz: Wir brauchen mehr Frauen auch in der Politik, schließlich machen sie mehr als die Hälfte unserer Bevölkerung aus. Das Parlament: Das von der Ampel-Koalition geänderte Wahlrecht hat jetzt dazu geführt, dass 23 Kandidaten, die ihren Wahlkreis gewonnen haben, kein Mandat im Bundestag erhalten haben. Jetzt will die Union das Gesetz nochmals reformieren. Kann man das, ohne das ursprüngliche Ziel aufzugeben, die Zahl der Abgeordneten insgesamt im Bundestag zu begrenzen? Julia Klöckner: Es ist offenbar das Los von Bundestagspräsidenten und -präsidentinnen, sich mit dem Wahlrecht zu beschäftigen, das war bei meinen Vorgängern auch ein bestimmendes Thema. Das Ziel, die Zahl der Abgeordneten im Bundestag zu reduzieren, halte ich für richtig, und das ist mit der Reform auch erreicht worden. Ich habe aber Zweifel, ob alle Bürgerinnen und Bürger das Ergebnis dieser Reform für gerecht halten – geschweige denn die betroffenen Kandidaten. Ich schaffe es in meinen Begegnungen mit den Menschen nicht, überzeugend zu erklären, dass sie einen Kandidaten wählen, der zwar die Mehrheit der Wählerstimmen bekommt, aber am Ende doch keinen Sitz im Deutschen Bundestag. Zugegeben, das Wahlrecht war in Deutschland schon immer etwas kompliziert. Doch eines konnte man bislang sehr einfach erklären: dass die Wähler mit ihrer Erststimme einen konkreten Abgeordneten ins Parlament wählen. Das Parlament: Nochmal zurück zur Frage, ob ein anderes Wahlrecht den Bundestag nicht vergrößern würde… Julia Klöckner: Was manche vergessen: Wir hatten für die Wahl 2025 bereits ein reformiertes Wahlrecht, das aber durch die abermalige Reform dann nie zur Anwendung kam. Das Wahlrecht sah statt 299 nur noch 280 Wahlkreise vor, drei Überhangmandate wären nicht ausgeglichen worden. Das Bundesverfassungsgericht hat dieses Wahlrecht geprüft und bestätigt. Es gibt also durchaus Alternativen, die sogar schon Gesetz waren. Was der bessere Weg wäre oder welche weiteren konkret denkbar sind, da halte ich mich zurück und möchte den Fraktionen nicht vorgreifen. Das Parlament: Es wird immer wieder mal die Idee vorgetragen, die Dauer der Legislaturperiode von vier auf fünf Jahre zu verlängern – wie in den meisten Länderparlamenten. Wie stehen Sie dazu? Julia Klöckner: Wenn eine Debatte darüber gewollt und der Wunsch breit getragen ist, dann bin ich dafür offen. Die Frage ist nicht unser Hauptproblem in der neuen Wahlperiode, würde ich sagen. Das Parlament: In der vergangenen Wahlperiode ist der Entwurf eines Bundestagspolizeigesetzes, das von der Ampel-Koalition eingebracht worden war, nicht mehr verabschiedet worden. Es geht dabei darum, dass es überhaupt erstmalig mal eine gesetzliche Grundlage gibt. Ist das ein Thema, das Sie wieder aufgreifen werden? Julia Klöckner: Auf alle Fälle. Ich halte es für richtig, dass wir ein Polizeigesetz für den Bundestag auf den Weg bringen. Es geht darum, unseren Parlamentarismus zu schützen, auch vor Extremismus, vor IT-Angriffen. Man muss aber abwägen, inwiefern der Wirkungsbereich und die Freiheit als frei gewählter Abgeordneter eingeschränkt werden könnten. Man muss immer schauen, ob man vom Einzelfall ausgehend plötzlich eine Regelung für alle macht. Die Addition der Regelung von Einzelfällen führt nicht unerheblich zur massiven Einschränkung für alle anderen. Ich bin mir sicher, wir werden da dran gehen und sollten uns dann auch den nötigen Raum und die Tiefe geben, die Argumente bei einzelnen Punkten zu besprechen und zu wägen. Das Parlament: In Ihrer Rede nach Ihrer Wahl haben Sie die zahlreichen Angriffe auf die Demokratie und den Vertrauensverlust in die staatlichen Institutionen angesprochen. Was braucht es, um die Demokratie zu verteidigen? Julia Klöckner: Nicht jede Meinungsverschiedenheit ist gleich ein Angriff auf die Demokratie. Diskursräume sind durchaus eine Zumutung, aber notwendig. Wer Meinungsvielfalt ernst meint, muss das auch aushalten. Aushalten muss man aber nicht Herabwürdigungen, bestimmte Tonlagen und bedenkliche Infragestellung von Institutionen. Dienlich sind wir unserer Demokratie, wenn wir alle unsere Arbeit machen, Dienstleister der Bürger sind, Vermittler von Entscheidungen, uns an Spielregeln halten und ganz wichtig: Die Sorgen der Bürger ernst nehmen und Probleme lösen, die real vorhanden sind. Die Menschen treibt die Inflation, die schwächelnde Wirtschaft, der Arbeitsplatzverlust um. Es geht um individuelle Existenzen. Zudem: Die geopolitischen Ungewissheiten beunruhigen. Was früher sicher schien, ist es nicht mehr. Neue Zölle statt Handelspartnerschaften zum Beispiel haben Auswirkungen auf unser Leben. Dennoch sollten wir optimistisch und zuversichtlich bleiben: Wir haben eine bewährte, stabile Verfassung. Das Parlament: Braucht es auch einen anderen Ton? Julia Klöckner: Wir können gemeinsam in der Kommunikation besser werden – Politik, Medien, Gesellschaft. Der Deutsche Bundestag ist das meistbesuchte Parlament, aber nicht das modernste. Wir sind nicht dort, wo die Mehrheit der Jugendlichen ist – an den digitalen Theken. Wenn sich gesellschaftliche Kommunikation ändert, dann müssen wir darauf reagieren. Es gibt in den digitalen Räumen eine Aufmerksamkeitsökonomie, die durch Klicks, Skandalisierung, Reduzierung getrieben ist. Es gibt dort viel Aufmerksamkeit, aber oft wenig Aufklärung. Die Algorithmen werden wir nicht verändern können, aber wir müssen diese Plattformen auch nicht unwidersprochen stehen lassen, sondern selbst dort ein Angebot machen für unterschiedliche Zielgruppen – und Vorbild im Ton und Wahrhaftigkeit sein.

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Am 3. April 2025 findet der Zukunftstag für Mädchen – Girls' Day – und der Zukunftstag für Jungen – Boys' Day – statt. Ziel der Aktion ist es, Mädchen und Jungen der Klassenstufen 5 bis 10 Einblicke in Bereiche zu ermöglichen, in denen das jeweilige Geschlecht unterrepräsentiert ist, und so eine Erweiterung ihres Berufswahlspektrums zu fördern. Die Bundestagsverwaltung beteiligt sich seit 2001 an dem Zukunftstag. In diesem Jahr wird sie wieder bis zu 16 Mädchen und 16 Jungen ein abwechslungsreiches Programm anbieten. Die Mädchen erhalten eine Führung durch die Energieleitzentrale im Reichstagsgebäude oder besuchen den Bereich Informationstechnik. Acht Jungen wird ein Besuch der Kindertagesstätte des Bundestages angeboten, während die andere Jungengruppe ein Ausschuss-Sekretariat besuchen und dort das Berufsbild des Kaufmannes für Büromanagement kennenlernen wird. Ein Programmpunkt für alle ist dann eine Einsatzsimulation durch Beamtinnen und Beamte der Bundestagspolizei.

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Erstmals seit Inkrafttreten des Gesetzes zur Einführung eines Lobbyregisters für die Interessenvertretung gegenüber dem Deutschen Bundestag und gegenüber der Bundesregierung (LobbyRG) hat die registerführende Stelle in der Bundestagsverwaltung gemäß § 9 Absatz 1 LobbyRG einen detaillierten Bericht über die Führung des Lobbyregisters vorgelegt. Er bezieht sich auf den Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2024. Das Lobbyregister soll strukturelle und inhaltliche Transparenz im Bereich der Interessenvertretung gegenüber Parlament und Regierung schaffen und dazu beitragen, das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Politik und die Legitimität der Willensbildungs- und Entscheidungsprozesse zu stärken. Zu diesem Zweck müssen Interessenvertreterinnen und Interessenvertreter eine Vielzahl von Informationen öffentlich machen. Sie betreffen zum einen ihre Person oder Organisation, ihre Tätigkeit und Interessengebiete, Auftraggeberinnen und Auftraggeber sowie den personellen und finanziellen Aufwand, mit dem Interessen gegenüber Bundestag und Bundesregierung wahrgenommen werden. Zum anderen sind sie seit der Gesetzesreform, die zum 1. März 2024 in Kraft getreten ist, auch verpflichtet, Angaben zu inhaltlichen Zielen und den dafür genutzten Argumenten im Register bereitzustellen. Verstöße gegen die Eintragungs- und Angabepflicht sind bußgeldbewehrt. Hier der Link zum Bericht: https://www.bundestag.de/resource/blob/1059060/71f164571b1143b026de154ba147a535/Bericht-der-registerfuehrenden-Stelle-nach-9-Abs-1-LobbyRG.pdf

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Eine Delegation des Deutschen Bundestages nimmt vom 4. bis 9. April 2025 an der 150. Versammlung der Interparlamentarischen Union (IPU) in der usbekischen Hauptstadt Taschkent teil. Das Thema der Generaldebatte lautet: „Parlamentarisches Handeln für soziale Entwicklung und Gerechtigkeit“. Laut IPU ist die soziale Entwicklung neben der wirtschaftlichen Entwicklung und dem Umweltschutz eine der drei Säulen der nachhaltigen Entwicklung. Ziel sei der Aufbau einer gerechten, integrativen und solidarischen Gesellschaft, die allen Menschen den gleichen Zugang zu Chancen, Rechten und Ressourcen biete. Die soziale Entwicklung solle das Wohlergehen der Menschen in den Mittelpunkt der nachhaltigen Entwicklung zu stellen. In diesem Prozess spielten Parlamente als Institutionen, die das Volk vertreten, eine Schlüsselrolle. In der Generaldebatte spricht die Leiterin der Delegation, Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU). Weitere Teilnehmer sind die Abgeordneten Carsten Müller (CDU/CSU), Dr. Malte Kaufmann, Stefan Keuter (beide AfD) und Bettina Lugk (SPD). Weitere Informationen und die zur 150. Versammlung der IPU veröffentlichten Texte finden Sie auf der Internetseite www.ipu.org/event/150th-ipu-assembly-and-related-meetings

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Die Parlamentarische Versammlung des Europarates (PVER) tagt vom 7. bis 11. April 2025 in Straßburg. Auf der Tagesordnung der Sitzungswoche steht eine Dringlichkeitsdebatte zu der Situation in Georgien und einer möglichen Anfechtung der Beglaubigungsschreiben der georgischen Delegation. Die PVER hatte die georgische Delegation in der vergangenen Sitzungswoche im Januar 2025 mit eingeschränkten Rechten und unter Bedingungen bis zur April-Sitzungswoche akkreditiert. Die Versammlung hatte u. a. eine Freilassung aller politischen Gefangenen, ein Ende der Gewalt gegen die Demonstranten sowie die Ankündigung von parlamentarischen Neuwahlen gefordert. Die georgische PVER-Delegation, aus der sich die Vertreter der Oppositionsparteien zurückgezogen hatten, hatte nach der Entscheidung ihren Rückzug aus der PVER verkündet. Des Weiteren wird die Versammlung über die Verhaftung des Bürgermeisters von Istanbul, Ekrem İmamoğlu, und die Lage der Demokratie und Menschenrechte in der Türkei diskutieren. Auch die Proteste in Serbien sowie die im Februar 2025 stattgefundenen Parlamentswahlen im Kosovo stehen auf der Agenda. Seit dem Einsturz eines Bahnhofdachs finden in Serbien Demonstrationen gegen Korruption statt, die von der Polizei gewaltsam niedergeschlagen wurden. Der ehemalige Abg. Axel Schäfer (SPD) ist seit Dezember 2022 Ko-Berichterstatter für die Umsetzung der Verpflichtungen durch Serbien. Ferner diskutiert die Versammlung über die Ukraine, die Bedrohung der Demokratie durch ausländische Einflussnahme und die Umsetzung der Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte. Auch die Beziehungen zwischen dem Europarat und Lateinamerika sowie das Verhältnis zur Europäischen Politischen Gemeinschaft stehen auf der Agenda. Der ehemalige Abgeordnete Andrej Hunko (Gruppe BSW) wird den Fortschrittsbericht des Präsidiums und des Ständigen Ausschusses präsentieren. Abg. Frank Schwabe (SPD) wird seinen Bericht über den Respekt der Rechtstaatlichkeit und dem Kampf gegen die Korruption im Europarat vorstellen. Der Bericht ist eine weitere Lehre aus der sog. Aserbaidschan-Affäre und beinhaltet umfassende Reformen zur Stärkung der Transparenz und zur Verhinderung von Interessenkonflikten. Die ehemaligen Abgeordneten, Axel Fischer (CDU) und Eduard Lintner (CSU), stehen derzeit vor dem Oberlandesgericht München vor Gericht. Ihnen wird vorgeworfen, Entscheidungen in der PVER im Sinne von Aserbaidschan beeinflusst zu haben und im Gegenzug dafür Gelder von Aserbaidschan erhalten zu haben. Das Urteil wird Ende August 2025 erwartet. An der zweiten Sitzungswoche nehmen unter der Leitung des Abg. Frank Schwabe (SPD) Vertreter aller Bundestagsfraktionen und der Gruppe BSW teil. Gemäß dem Gesetz über die Wahl der deutschen Vertreter in der PVER und der Geschäftsordnung der PVER behalten die Mitglieder der deutschen Delegation in der PVER ihr Amt bis zur Akkreditierung einer neuen Delegation in der Versammlung. Mehr Informationen zur PVER und der Sitzungswoche sind unter https://pace.coe.int/en/ verfügbar.

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Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hat eine Ausstellung über ehemalige politische Häftlinge in der DDR im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages eröffnet. Sie betonte zum Start der Schau mit Bildern des Fotografen André Wagenzik: „Den Blicken der 100 Augenpaare, die auf den Portraits die Besucher ansehen, kann man nicht ausweichen. Sie stehen stellvertretend für die vielen Menschen, die aus politischen Gründen von der Staatssicherheit der DDR inhaftiert wurden. Menschen, die in der DDR unter Einsatz ihrer eigenen Freiheiten für die Grundlagen unserer Demokratie gekämpft haben. Deshalb gehört diese Ausstellung hierher, in den Deutschen Bundestag, in das Herz unserer Demokratie!“ Die Bundestagspräsidentin betonte auch die Bedeutung der Aufarbeitung des Unrechts, erinnerte an die kürzliche Verbesserung der SED-Opferrenten und würdigte die wichtige Arbeit der ersten SED-Opferbeauftragten beim Deutschen Bundestag, Evelyn Zupke. Die Ausstellung ist vom 9. April bis zum 7. Mai 2025, montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, in der Halle des Paul-Löbe-Hauses zu besichtigen. Öffentliche Führungen durch Zeitzeuginnen und Zeitzeugen können über ein Anmelde-Formular gebucht werden. Weitere Informationen und das Anmeldeformular finden Sie hier: https://www.bundestag.de/ausstellung-staatssicherheitsinhaftierung Fotos der Ausstellungseröffnung können in der Bilddatenbank im Internet kostenfrei heruntergeladen werden. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen: https://bilddatenbank.bundestag.de/site/nutzungsbedingungen.

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Vom 19. bis 21. März reist Bundestagpräsidentin Bärbel Bas auf Einladung des Präsidenten der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, Theodoros Rousopoulos, nach Straßburg. Am Sitz des Europarates findet die Konferenz der Parlamentspräsidenten der 46 Mitgliedstaaten statt. Die Teilnehmer befassen sich im ersten Konferenzteil mit dem Schutz der Demokratie. Dazu wird unter anderem der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk eine einführende Rede halten und Bundestagspräsidentin Bas einen Redebeitrag leisten. Der zweite Teil der Konferenz wird sich des Themas „Garantie der Meinungsfreiheit in Zeiten der Polarisierung und Unsicherheit“ widmen. Im dritten Teil der Konferenz, zu dem auch Bundestagspräsidentin Bas spricht, wird die zunehmende Gewalt gegen Politiker thematisiert. Bundestagspräsidentin Bas wird ein bilaterales Gespräch mit der Präsidentin der französischen Assemblée nationale, Yaël Braun-Pivet, führen und mit ihr eine Urkunde für den Deutsch-Französischer Parlamentspreis unterzeichnen, mit dem künftig herausragende deutsch-französische Projekte der zivilgesellschaftlichen Zusammenarbeit geehrt werden sollen. Zudem führt Bundestagspräsidentin Bas Gespräche mit dem Vorsitzenden der ukrainischen Werchowna Rada, Ruslan Stefantschuk, sowie dem Sprecher des kanadischen Unterhauses, Greg Fergus. Weitere Informationen zur Europarats-Parlamentspräsidentenkonferenz finden Sie unter: https://pace.coe.int/en/pages/2025confpres

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Die Entwicklung eines neuen Sicherheitsrahmens für die Europäische Union und die Aufgaben für die GASP/GSVP im neuen institutionellen Zyklus ist zentrales Thema der 26. Interparlamentarischen Konferenz für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik (IPC GASP/GSVP), die vom 23. bis 25. März 2025 auf Einladung des polnischen Parlamentes in Warschau stattfindet. Die Delegierten beraten sich zudem über den Schutz und die Sicherheit der Europäischen Union mit Blick auf hybride Bedrohungen zur Destabilisierung Europas, über die Sicherheit im Ostseeraum und die Stärkung der europäischen Verteidigung vor dem Hintergrund der russischen Aggression gegen die Ukraine. Die Delegierten debattieren in einer Dringlichkeitsdebatte auch über die Zukunft der transatlantischen Beziehungen. Die Konferenz wird Szymon Holownia, Marschall des Sejm, eröffnen. Den Deutschen Bundestag vertritt der FDP-Abgeordnete Rainer Semet. Ziel der Konferenz ist die Bildung eines Forums für die Parlamentarier aus den 27 nationalen Parlamenten der EU und dem Europäischen Parlament zur Erörterung der Prioritäten im Bereich der GASP und der GSVP. Die IPC GASP/GSVP, 2012 gegründet, gehört zu den Aktivitäten der parlamentarischen Dimension der EU-Ratspräsidentschaft und tagt zweimal im Jahr auf Einladung des Parlaments, das die EU-Ratspräsidentschaft innehat. Weitere Informationen zu der Konferenz finden Sie auch unter: http://www.bundestag.de/europa_internationales/international/gasp_gsvp

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