this post was submitted on 04 Apr 2025
176 points (96.8% liked)

DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

4015 readers
464 users here now

Das Sammelbecken auf feddit.org für alle Deutschsprechenden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und die zwei Belgier. Außerdem natürlich alle anderen deutschprechenden Länderteile der Welt.

Für länderspezifische Themen könnt ihr euch in folgenden Communities austauschen:

___

Aus gegebenem Anlass werden Posts zum Thema Palästina / Israel hier auf Dach gelöscht. Dasselbe gilt zurzeit für Wahlumfragen al´a Sonntagsumfrage.
___

Einsteigertipps für Neue gibt es hier.
___

Eine ausführliche Sidebar mit den Serverregeln usw. findet ihr auf der Startseite von feddit.org

___

founded 1 year ago
MODERATORS
 

Hausaufgaben verschärfen nach Ansicht der Linken die soziale Spaltung in Deutschland. Die Partei will sie streichen. Ideen für Alternativen gibt es bereits.

Die Linke will die Hausaufgaben für Schülerinnen und Schüler abschaffen. Hausaufgaben seien »eine Klassenfrage«, sagte Linkenchef Jan van Aken dem »Stern«

Kinder von Akademiker-Eltern seien hier im Vorteil gegenüber anderen Kindern. »Lernen gehört in die Schule, nicht ins Wohnzimmer«, betonte van Aken.

»Hausaufgaben vertiefen die soziale Spaltung«, zitierte der »Stern« aus einem Papier, das van Aken mit der Linkenbildungsexpertin Nicole Gohlke verfasst hat. Darin heißt es weiter: »Wer Eltern hat, die helfen können, kommt weiter. Wer nicht – bleibt zurück. Wer kein eigenes Zimmer hat, keine Ruhe, keine Unterstützung, bekommt schlechtere Noten.« Dies sei »keine individuelle Schwäche, das ist strukturelle Ungerechtigkeit«.

Die Linke reagierte damit auf eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Die Untersuchung zeigt, dass Erstklässler aus Familien mit geringen Einkommen und geringerer elterlicher Bildung in Deutschland mit größeren Bildungsnachteilen starten als in vielen anderen Ländern.

Auch andere Bildungsfachleute hatten wiederholt die Hausaufgaben infrage gestellt, etwa die Bildungsökonomin Jutta Allmendinger, langjährige Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin. Ihrer Ansicht nach verschärfen die Aufgaben je nach sozialer Herkunft die Kluft zwischen den Schülern: Wo im Elternhaus Ressourcen und Vorbildung vorhanden sind, gibt es tendenziell mehr Förderung als in Familien ohne akademischen Bildungshintergrund. Und der Bürgerrat Bildung hatte im Januar empfohlen, Hausaufgaben durch Vertiefungsstunden zu ersetzen, die im Stundenplan integriert werden. Eine Idee, die auch bei der Linken Anhänger findet.

In ihrem Fünfpunkteplan fordert die Partei neben der Abschaffung der Hausaufgaben auch die komplette Freistellung von allen Schulgebühren – auch für Bücher, Schulessen, Tablets und Fahrkarten –, eine gemeinsame Schule bis »mindestens zur 10. Klasse«, ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Sanierung und Ausstattung von Schulen sowie mehr Personal für Bildungseinrichtungen.

you are viewing a single comment's thread
view the rest of the comments
[–] kugel7c@feddit.org 4 points 2 months ago (8 children)

Jo speziell für die späteren Klassen halte ich das für ne sehr sinnige Forderung. Ich habe die zusehends eh nicht gemacht und bei mir haben sich die meisten fächer gleichzeitig verbessert. Die "guten" Lehrer haben allerdings Hausaufgaben speziell in der Oberstufe auch nicht wirklich mehr eingefordert. Prüfungsvorbereitung und Ausgleich für ausgefallene Stunden mal außen vor genommen.

Das einzige Thema wo Hausarbeit wohl kaum vermeidbar ist sind wohl Vokabeln lernen, da ist die fast tägliche kurze Repetition nahezu unumgänglich.

[–] kuerbiskernoel@feddit.org 3 points 2 months ago (7 children)

Und Mathematik braucht Übung um schnell und genau zu werden.

Und in Latein lernt man auch nicht von allein, Texte zu übersetzen.

Und in Deutsch und Fremdsprachen kann man auch nicht wirklich Texte in der Schule schreiben (einerseits weil man die Stunden für Stoff braucht, andererseits weil es besser ist einen mehrstündigen Text in einem durch zu schreiben, nicht jeweils eine Stunde an 2-3 Tagen).

In Hauptfächern kommt man um Hausübung nicht herum ohne das Niveau zu senken.

[–] itslilith@lemmy.blahaj.zone 3 points 2 months ago (1 children)

Man kommt um Übung nicht drumrum. Aber da sollten die Schulen (am besten betreute) Tutorien zur Verfügung stehen, wo dann alle die gleiche Chance haben, zu lernen, und die Hilfe zu bekommen, die sie brauchen. Zu erwarten, dass alle die gleichen Hausaufgaben machen, wenn die Einen eigene Zimmer und unterstützende Akademikereltern haben, während die Anderen am Küchentisch mit mehreren lauten Geschwistern sitzen, während die alleinerziehende Mutter arbeiten ist, ist ungerecht und fördert die Ungleichheit

[–] kuerbiskernoel@feddit.org 1 points 2 months ago (1 children)

Was wenn jemand sowieso die HÜ immer lieber alleine macht, keine Hilfe dabei braucht, und sich die Zeit dafür gern frei einteilt und nicht ständig mit den Klassenkollegen zusammengepfercht sein will?

Wenn dann sollte das wenigstens ein Wahlmodell sein. Welchen Vorteil hätte es, solche Leute zu zwingen, noch mehr Zeit mit der Klasse verbringen zu müssen?

[–] itslilith@lemmy.blahaj.zone 2 points 2 months ago

Kann man bestimmt drüber reden. Das sollte aber die Ausnahme sein, nicht die Erwartung, dass man Zuhause noch produktiv sein muss.

Abgesehen davon, dass Eltern, die ihren Kindern aktiv bei dem Hausaufgaben helfen bzw. die praktisch für sie machen, ja auch bekannt sind. Das mehr in den schulischen Kontext zu verlagern ergibt sehr viel Sinn

load more comments (5 replies)
load more comments (5 replies)