this post was submitted on 30 Mar 2025
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz
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Daran habe ich nichts auszusetzen. Ich bin stark dafür, dass der Staat gemeinwohlorientierte Programme fördert und dabei Freiwillige vermittelt und vergütet. Aber darum geht es hier nicht.
Sondern darum. Das ist im Kern eine autoritäre Aussage, die die Menschen in Pflicht sieht, einen Teil ihrer Freiheit für den Staat zu opfern. Diese Unterwerfung des freien Individuums gegenüber dem Staat ist der Grundpfeiler von autoritären, militaristischen und faschistischen Ideologien.
Dass uns das hier mit moralisierender Werbung à la "Freiheit verteidigen, Gesellschaft stützen, Gemeinwohl" und einer breiteren Auswahlmöglichkeit und besserer Flexibilität schmackhaft gemacht wird, ist eine Ablenkung von der ideologischen Wende, die sich gerade in unserer Gesellschaft vollzieht. Einen Zwangsdienst nennen wir obendrauf nach Doppelsprech auch noch "Freiheitsdienst".
Fragt doch lieber "Was willst du für unsere Gesellschaft leisten? Wo möchtest du dich einbringen?" Dann macht das Programm doch schmackhaft aber freiwillig.
Allgemeine Musterung heißt dann wahrscheinlich auch wehrdienstlich gemustert, nehme ich mal an. Dann weiß man ja, in welche Richtung es gehen soll. Ist dann auch nicht besonders freiwillig, nehme ich an. Wir nudgen dann sicher nicht einfach die Leute in den Wehrdienst, gell?
Nicht deutsch genug mitzuwählen, nicht deutsch genug bei kleineren Verbrechen nicht abgeschoben zu werden, aber deutsch genug dem Vaterland zu dienen. Ist zwar nicht nur auf dem Haufen der Grünen gewachsen, aber das ist die Botschaft an viele Migrant*innen hier im Land.
Abschließend finde ich das Ziel, mehr Leute für die Feuerwehr, den Katastrophenschutz usw. zu gewinnen super gut, aber diese autoritäre Logik "diene dem Vaterland" lehne ich kategorisch ab, egal wie tugendhaft die Ziele auch sein mögen.
Machen wir dann Steuern jetzt auch freiwillig? Und Schulpflicht wird Schulfreiwilligkeit?
Es ist doch gerade explizit ein Dienst an der Gesellschaft und nicht am "Vaterland". Wenn jemand ehrenamtlich Flüchtlingshilfe betreibt, die übrigens vor allem nötig ist, weil die staatlichen Hilfen absolut unzureichend finanziert sind, ist das dann auch "Dienst fürs Vaterland"? Sorry, aber ich finde deine Sicht klingt nach kantigem Anarchogelaber eines 16-jährigen.